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Deutsch-Französischer Tag an der Realschule Furth im Wald gefeiert

Erfolgreiche Realschüler erhielten ihre DELF Diplome.

Sie wären sicher mehr als zufrieden! Wenn Konrad Adenauer und Charles de Gaulle die Ergebnisse ihres Bemühens um die deutsch-französische Freundschaft miterleben könnten, wären sie vielleicht sogar ein bisschen überrascht, wie sehr sich der kulturelle und wirtschaftliche Einfluss Deutschlands auf Frankreich und umgekehrt seit der Unterzeichnung des sogenannten Elysée - Vertrages gesteigert hat. Der deutsch-französische Freundschaftsvertrag von 1963 sollte in Frankreich und Deutschland gemeinsame Besprechungen in allen wichtigen Fragen der Außen-, Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik sicherstellen. Seither gab und gibt es zahlreiche Aktivitäten auf beiden Seiten, um v.a. die Jugend für das jeweils andere Land zu begeistern.

Die erfolgreichen Schülerinnenund Schüler freuen sich über ihre DELF Diplome (Foto: Stephanie Pscherer)

 Einen wichtigen Beitrag dazu leisten nicht nur das Deutsch-Französische Jugendwerk und deren französische Entsprechung OFAJ, sondern auch die Schulen, die engagiert und erfolgreich daran arbeiten, Sprachkenntnisse auf beiden Seiten zu vermitteln. Dabei finden auch ungewöhnliche Lernsituationen ihren Platz und dafür wiederum bietet die „Journée Franco-Allemande“, der alljährlich stattfindende Deutsch-Französische Tag, eine willkommene Gelegenheit.

Der Deutsch-Französische Tag 2022 stand ganz im Zeichen des 59. Jahrestages dieses Vertragsabschlusses und ist heute eine der Säulen der Bildungs- und Kulturkooperation dieser beiden Nachbarländer.

Ganz konkret zeigt sich das u.a. an der stattlichen Anzahl von deutschen Schülern, die jedes Jahr die Prüfung zur Erlangung des Diplôme d’études en langue française (DELF) ablegen. Diese Prüfung wird jedes Jahr im Auftrag des französischen Erziehungsministeriums erstellt und dann in Zusammenarbeit mit den Instituts Français u.a. an bayerischen Schulen durchgeführt.

Das DELF Diplom ist der weltweit anerkannte Nachweis über Kenntnisse der französischen Sprache. Die Aufgaben sind standardisiert und deshalb für alle gleich, egal, ob die Prüfung in Deutschland oder irgendeinem anderen Land der Welt abgelegt wird. Anhand des Diploms kann sehr transparent dargelegt werden, welches Niveau der französischen Sprache der Inhaber erreicht hat.

Auch an der Realschule Furth im Wald gibt es seit langem Französischunterricht auf hohem Niveau. Dies wurde nun bei der offiziellen Verleihung der DELF Diplome an die erfolgreichen Schüler des Französischzweiges durch die Schulleiterin Ulrike Partl-Mahlendorf und ihre Stellvertreterin Sabine Hammer sowie Französischlehrerin Frieda Frädrich deutlich.

Wie jedes Jahr hatten sich die Schüler der letztjährigen 9a/III der Realschule der Herausforderung gestellt und trotz der Einschränkung durch die Pandemie sehr erfolgreich an der Prüfung zur Erlangung des DELF A2 teilgenommen.

Wochenlang hatten sich die Schüler akribisch auf diese Prüfung vorbereitet. In Einzel- und Gruppenarbeit übten sie die geforderten Fertigkeiten und erweiterten ihre Kenntnisse. In der Prüfung selbst mussten sie schließlich Aufgaben aus vier verschiedenen Leistungsbereichen bewältigen. So galt es, einen Hörverständnistest zu bestehen. Außerdem musste ein französischer Text bearbeitet und ein Aufsatz erstellt werden. Eine besondere Herausforderung stellt jedes Jahr die Sprechfertigkeitsprüfung dar, die einzeln abgelegt werden muss. Jeder Schüler wird hier separat auf seine kommunikativen Fähigkeiten in der Fremdsprache geprüft.

Die erfolgreichen Teilnehmer erhielten nun zeitnah zum deutsch-französischen Tag ihre Diplome aus der Hand der beiden Schulleiterinnen, die den sprachbegabten Jugendlichen gemeinsam mit der Französischlehrkraft zu ihrem Erfolg gratulierten und sich sehr erfreut über die sehr ansprechenden Ergebnisse zeigten. Sie ermunterten die jetzigen Zehntklässler dazu, auch in diesem Jahr fleißig und engagiert zu arbeiten, um bei der anstehenden DELF Prüfung Niveau B1, also bei der nächsthöheren Stufe, die Teil der Abschlussprüfung ist, ebenso erfolgreich abzuschneiden. „Ihr seid ein wunderbarer Beweis dafür, dass die Idee, die mit dem Élysée-Vertrag verbunden wurde, Wirklichkeit wird“, so Schulleiterin Partl-Mahlendorf.

Selbstverständlich wurde der Deutsch-Französische Tag nicht nur mit der Übergabe der Diplome gefeiert. Die Schüler des Französischzweiges der 10. Klasse, die alle in den französischen Nationalfarben blau-weiß-rot gekleidet waren, beschäftigten sich im besten Sinne des Wortes mit der französischen „cuisine“. In der Schulküche der Realschule wurde Teig ausgerollt, Zutaten geschnipselt und eine „Quiche lorraine“ gebacken. Für einige der Schüler bis dato eine unbekannte französische Köstlichkeit, die sie sich gemeinsam schmecken ließen.

Ulrike Partl-Mahlendorf dankte darüber hinaus Französischlehrkraft Frieda Frädrich und ihren Schülerinnen Anna Vogl, Milena Vogl und Sophia Wolf, die mit ihrer Dekoration, u. a. einem originalgetreu nachgebauten Eiffelturm sowie zahlreichen Fotos von gelungenen Aktionen der Französischschüler, für den entsprechend feierlichen Rahmen der Veranstaltung gesorgt hatten.

Text: Frieda Frädrich

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